Wien überhaupt nicht mehr leistbar?

Im Europa-Vergleich zählt Österreich einer Deloitte-Studie zufolge noch immer zu den günstigsten Ländern.

Wiener ist es gewohnt zu Raunzen…die Wohnungen sind zu teuer…früher war alles besser.  Klarerweise sind die Preise, getrieben durch das Niedrigzinsumfeld und die sich daraus ergebenden fehlenden Veranlagungsalternativen sowie knapper Wohnraum in den meisten Ballungszentren, nicht nur gefühlt teuer.

SCHERE geht auseinander.

Die Preise in Wien sind in den letzten 10 Jahren in etwa 100% gestiegen, die Mieten dabei nur um etwa 50% und die reale Löhn um mickrige 25%. Die Schere driftet immer mehr auseinander – steht ein Immobiliencrash vor der Tür (dazu näheres in einem meiner nächste Blogartikel) Für eine neue Wohnung muss der Österreicher im Schnitt rund sechs Bruttojahresgehälter aufbringen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis beträgt 2.612 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte. Im Europa-Vergleich zählt Österreich damit aber immer noch zu den eher leistbaren Ländern. Die Spitzenreiter sind Norwegen, Frankreich und Großbritanien (pre BREXIT). Auch im Verhältnis des Kaufpreises zum durchschnittlichen Bruttojahresgehalt zeigt sich Österreich in Tschechien – dem Spitzenreiter – mehr als elf Jahresgehälter. An zweiter und dritter Stelle rangieren hier Lettland mit rund zehn und Großbritannien mit mehr als neun Jahresgehältern.

WIEN ist so TEUER.

Unglaublich, aber laut Deloitte wahr, im Städteranking liegt Wien mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 4.199 Euro auf Rang 17. Die Kaufpreise in der Bundeshauptstadt liegen zudem um 61 Prozent über dem Österreichschnitt. Wien ist im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen noch immer lachhaft billig. Die Spitzenreiter sind Paris, Lissabon, London, München und Kopenhagen.

MIETEN nicht mehr leistbar.

Wien wurde nun zum 9. Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt gewählt…und was macht der Wiener…er raunzt;-). Die Mieten sind vor allem in Wien, befeuert durch den Richtwertzins (5,81 € pro qm), im europäischen Vergleich nach wie vor günstig. Die ewigen politischen Rülpser gewisser Parteien sind für mich weder ökonomisch noch sachlich nachvollziehbar. Gewisse Berliner Politiker heben nicht umsonst Wien als Vorbild für sozialistische Mietstrukturen und -gesetze hervor. Verhältnismäßig günstig ist in Wien nicht nur der Wohnungskauf, sondern auch die Wohnungsmiete. In der Hauptstadt zahlt man pro Quadratmeter 9,80 Euro, während man beispielsweise in der Pariser Innenstadt 27,80 Euro und in London 20,10 Euro pro Quadratmeter bezahlen muss. Meiner Einschätzung nach ist ein kurzfristiges Ende der Preisralley noch nicht in Sicht. Aufgrund der Entwicklungen in der europäischen Union, der rigorosen Niedrigzinspolitik von Draghi und seiner Nachfolgerin Lagarde, ist eine Steigen der Zinsen in weite Ferne gerückt. International anerkannte Statistiken sagen, dass ein Zinsanstieg von nur 1% gleichzeitig einen Kaufpreisrückgang von 16% bedeutet.  Als größtes Risiko für den österreichischen, respektive Wiener Markt, sehe ich zum einen staatlichen Eingriffe (Mieten, steuerliche Kürzungen) und zum anderen vor allem die hohe Bautätigkeit. Anders als meine Branchenkollegen bin ich davon überzeugt, dass in Wien (auch in Graz) aufgrund des billigen Geldes viel zu viel gebaut wird. Ein erhöhtes Leerstandsrisiko ist absehbar und die Bauträger werden Probleme bekommen ihre „Betonburgen“ zu Preisen nördlich der 5.000€ pro Quadratmeter loszubekommen (Quelle: diepresse.com)